Ich habe Brigitte Mohnhaupt im Handy eingespeichert

Thomas Koerner: 08.05.2016

Thomas Koerner:
Brigitte Mohnhaupt benutzt heute auch eine andere Identität, also Brig, als Brigitte Mohnhaupt habe ich es Ihnen jetzt gerade nur g, tschöm, ich habe sie auch als Brigitte Mohnhaupt im Handy eingespeichert.

Udo Pohlmann:
Im Handy sogar?

Thomas Koerner:
Ja ja ja ja, ich habe Ihnen ja gerade die Kurznachricht vorgelesen.

Udo Pohlmann:
Das mit dem Arbeitsamt.

Thomas Koerner:
Hm ?

Udo Pohlmann:
Der Fall mit dem Arbeitsamt.

Thomas Koerner:
Ja ja, der Anschlag auf das Arbeitsamt war Recht, denn es geschah im Rahmen politischer Notwehr. Die Hartz Reform war ein Angriff auf den einen Gegenangriff zwangsläufig erfolgen musste. Wir verstanden uns nicht als Nachfolger der RAF und waren ihr doch ähnlich. Pass auf Dich auf und alles Gute. Tjaha. Wer war denn noch mit der RAF.

Udo Pohlmann:
Ja steht ….

Thomas Koerner:
Otto Schily …

Udo Pohlmann:
Steht denn da irgendetwas von einer RAF auf diesem Papier, oder auf diesem Ding ?

Thomas Koerner:
Ja, das ganze das ist ja die Auflösungserklärung der RAF.

Udo Pohlmann:
Ja, steht denn da wörtlich RAF ?

Thomas Koerner:
Ja ja hrm hrm hrm, vor 28 Jahren, vor fast 28 Jahren, am soundsovielten, entstand in einer Befreiungsaktion die RAF. So steht es hier. Heute beenden wir dieses Projekt. Die Stadtguerilla in Form der RAF ist nun Geschichte. Wir, die bis zuletzt in der RAF organisiert gewesen sind, wir tragen diesen Schritt gemeinsam. Ab jetzt sind wir, wie alle anderen aus diesem Zusammenhang ehemalige Militante der RAF. Wir stehen zu unserer Geschichte. Die RAF war der revolutionäre Versuch, eine Minderheit entgegen der Tendenz dieser Gesellschaft zur Umwälzung der kapitalistischen verhältnisse beizutragen. Wir sind froh, Teil dieses Versuchs gewesen zu sein.

Udo Pohlmann:
Dann war es also nicht MG, dann war es die RAF, die diesen Bombenangriff auf das Arbeitsamt verübt hatte.

Thomas Koerner:
Tschöm, die MG, das war wieder eine eigene Dings für sich da, das war wieder eine eigene, haarh, wie heißt das, eine eigene Organisation für sich, soll es ja angeblich immer noch geben, weiß ich allerdings nicht, da habe ich ja nichts mit zu tun. Tja so sieht das aus.

Udo Pohlmann:
Gibt es noch irgendwelche Rückstände, oder Schädigungen an irgendwelchen Häusern, wo man sehen kann, dass da mal etwas passiert ist ?

Thomas Koerner:
Tsch, tschöm, weiß ich nicht, ich war schon lange nicht mehr in der Bielefelder Innenstadt, ich weiß nicht, wie das Arbeitsamt heute aussieht, vielleicht wurde es umgebaut, oder so, dass weiß ich nicht, keine Ahnung, müsste ich, wann war ich denn das letzte Mal in Bielefeld Mitte am Kesselbrink.

Udo Pohlmann:
Wie groß war denn diese Gasflasche?

Thomas Koerner:
Das war keine von diesen ganz großen, also nicht die eineinhalb Meter hohen von Güse, nicht diese, so eine 12 einhalb kilo Flasche kennen Sie diese diese halb großen, die man z.b. bei einem Wohnwagen auch benutzt ?

Udo Pohlmann:
Ja und dann, hat man die undicht gemacht ?

Thomas Koerner:
Also 2 solcher Gasflaschen, die haben genau nebeneinander, in diese Sulo Müllcontainer, kennen Sie diese, diese von Sulo heißt die Firma, die Plastikmüll Container ?

Udo Pohlmann:
Ja.

Thomas Koerner:
Die wurden aufg, die wurden aufgedreht, sodass das Gas halt endlich, mit Styroporflocken, wurde das ganze aufgefüllt, dann mit einer Mischung aus Schmierseife und aus ja, Schmierseife und Öl, Schmierseife und Öl, das war ganz richtig. Durch die Explosion ist das ganze dann, das Styropor was halt ziemlich extrem brennt und dann haben Sie durch diese Schmierseife und das Öl, haben Sie dann einen Klebstoff, also wirklich klebendes Feuer, was Sie nicht einfach von der haut gekriegt hätten, wenn da einer vorbeigekommen wäre, dass das, das wäre, wäre sein Todesurteil gewesen, so also zum Glück hat es keinen Personenschaden gegeben.

Udo Pohlmann:
Wofür war denn dieses Öl da eingebracht worden?

Thomas Koerner:
Öl klebt ja, Öl klebt ja und Öl lässt sich nicht sehr gut mit Wasser mischen, das heißt also, es war sehr schwer zu löschen, das ja, diese beiden Faktoren, das war die Zielstellung der nutzt, das war die, das war der Sinn, weshalb Öl benutzt wurde und Schmierseife halt, um das ganze zu strecken, also um nicht allzu viel Öl zu benutzen.

Udo Pohlmann:
Hmhm. Und dann wurde das Ganze aus der Ferne gezündet ?

Thomas Koerner:
Das, ja das ging mit mit diesen, Sie brauchen ja einen Zündfunken, haben Sie schon mal mit einem Gasherd gekocht z.b. ?

Udo Pohlmann:
Nein.

Thomas Koerner:
Ja, aber bei bei, oder haben Sie schon einmal mit einem Campingkocher gekocht ?

Udo Pohlmann:
Nein.

Thomas Koerner:
Ah. Ja jedenfalls braucht man braucht, man ja einen Zündfunken richtig?

Udo Pohlmann:
Ja.

Thomas Koerner:
Genau, das geht einfach indem Sie die Fernbedienung einer elektrischen Garage beispielsweise, haben Sie ja eine Fernbedienung, eine kleine und diesen Sender, der in der Garage sich befindet, den können Sie ja ausbauen und an die Gasflasche montieren, wenn Sie nun darauf diese Fernbedienung richten, in dem Augenblick, wo der Sender reagiert, entsteht ja dieser Zündfunken, durch die Kontrollleuchte und das sorgt dann für die Detonation, soweit ich es weiß, ich habe es ja nicht selber, ich habe es ja nicht selber gebaut.

Udo Pohlmann:
Ja, wer hat es denn ab wer hat es denn ausgelöst ?

Thomas Koerner:
Also wer es konstruiert hat, oder wer den Knopf gedrückt hat ?

Udo Pohlmann:
Wer den Knopf gedrückt hat.

Thomas Koerner:
Das war ich nicht, da kann ich Sie beruhigen, oder ich weiß nicht, ob Sie beruhigt, oder ob sie enttäuscht sind, sind sie enttäuscht, oder beruhigt, dass ich es nicht gedrückt habe ?

(…………..)